In ihrer Begrüßung dankten Dr. Catharina Trüg (Ärztliche Leitung ZNA) und Dr. Lisa Schmedes (Internistische Leitung ZNA) allen Teilnehmenden für das große Interesse – und machten deutlich, wie wichtig es dem St. Josefskrankenhaus ist, medizinisches Wissen über die Klinikgrenzen hinaus zu teilen. Denn als Haus mit dem größten Notarztstandort in Baden-Württemberg trägt das St. Josefskrankenhaus eine besondere Verantwortung – und dieser wird mit Veranstaltungen wie dem Symposium aktiv Rechnung getragen.
Fallbeispiele, Fachvorträge und interaktive Diskussionen
Den Auftakt machte Sebastian Kiefer, Notfallsanitäter und Ausbildungsleiter beim DRK, mit drei prägnanten Fallbeispielen aus dem Rettungsdienstalltag. Am Beispiel des akuten Abdomens zeigte er, wie wichtig strukturierte Anamnese, klare Behandlungsalgorithmen und standardisierte Vorgehensweisen im präklinischen Setting sind.
Prof. Dr. Thorsten Vowinkel, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, knüpfte daran an und erläuterte die klinische Perspektive: Der Rettungsdienst bereite entscheidende Schritte in der Klinik – von Anamnese und Untersuchung über Diagnostik bis hin zur Therapie – maßgeblich vor. Der Behandlungserfolg sei letztlich nur möglich, wenn Präklinik und Klinik nahtlos ineinandergreifen.
Einen weiteren Einblick in die präklinische Sichtweise gab Dr. Christian Schaller, Facharzt für Anästhesie und Notfallmedizin, anhand verschiedener Beatmungsmethoden. Im Fokus stand die nicht-invasive Beatmung (NIV) – eine effektive und lebensrettende Maßnahme bei akuter Atemnot. Im Vergleich zur CPAP-Beatmung ermögliche die NIV eine individuellere Druckunterstützung und könne auf invasive Maßnahmen verzichten helfen.
Wie diese Form der Beatmung in der Klinik weitergeführt wird, zeigte Oberärztin Yvonne Wuwer, internistische Leitung der IMC- und Intensivstation. Am Beispiel von Exazerbationen bei COPD stellte sie die klinischen Vorteile von NIV heraus: von der Reduktion der Intubationsrate und Sterblichkeit bis hin zur Verkürzung der Krankenhausverweildauer.
SINNHAFT: Einheitliches Übergabeschema für mehr Patientensicherheit
Zum Abschluss präsentierten Dr. Catharina Trüg und Sebastian Gutmann, Notfallsanitäter und Ausbildungsleiter beim Malteser Hilfsdienst, das strukturierte SINNHAFT-Übergabeschema. Es bietet einen einheitlichen Rahmen für die Kommunikation zwischen Rettungsdienst und Klinikpersonal – klar, vollständig und praxistauglich. Entwickelt von der Uniklinik Bonn in enger Abstimmung mit Fachgesellschaften und Hilfsorganisationen, trägt es bereits jetzt zur spürbaren Reduktion von Missverständnissen und zur Erhöhung der Versorgungssicherheit bei.
Fazit:
Das Symposium unterstrich eindrucksvoll, wie groß das Interesse an einer engen, intersektoralen Zusammenarbeit ist – und wie wichtig das Zusammenspiel von Präklinik und Klinik für eine moderne, sichere Notfallversorgung ist. Das St. Josefskrankenhaus mit dem Kompetenzzentrum Notfallmedizin setzte ein starkes Zeichen: für Wissensaustausch, Qualität – und eine bessere Versorgung im Notfall.