Dr. Mike Oberle

Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Kinder- und Sporttraumatologie
St. Josefskrankenhaus
Sautierstraße 1
79104 Freiburg im Breisgau
Tel: 0761 2711-2101
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Knieverletzungen - Von der Diagnose bis zur Nachsorge

Symbolbild Knie

Ein ungeschickter Tritt, eine falsche Bewegung und schon ist es passiert – das Knie verdreht sich unglücklich, ist geprellt oder die Bänder gezerrt. Knieverletzungen wie ein Kreuzbandriss oder ein Meniskusriss gehören zu den häufigsten Sportverletzungen überhaupt. Aufgrund der Bedeutung des Kniegelenkes für unsere Mobilität, Alltags- und Sportfähigkeit sind Knieverletzungen ist eine sportorthopädische Diagnose und Behandlung unabdingbar. Es lassen sich hier je nach Sportart und Unfallmechanismus die unterschiedlichsten Kombinationen aus Verletzungen der Bänder, der Menisken, des Knorpels oder des Knochens finden.

 

Die häufigsten Knieverletzungen

  • Knorpelschaden Knie

    Unsere Gelenke haben während eines langen Lebens tonnenschwere Lasten zu tragen. Doch erst Knorpel verleiht den Gelenken Beweglichkeit. Knorpel schützt unsere Gelenke und sorgt für einen reibungslosen Ablauf unserer Bewegungen. Das zeigt sich erst, wenn durch Verschleiß und Abnutzung Knorpelschäden – und damit Gelenkschmerzen – entstehen. Die moderne Knorpelchirurgie bietet innovative Operationsverfahren, um geschädigte oder zerstörte Knorpel wiederherzustellen. 

    Besonderheiten der Therapie: 

    Abhängig von Größe und Art des Knorpelschadens im Knie stehen verschiedene operative Techniken zur Verfügung.

    Kleine Knorpelschäden können mit einer sog. Mikrofrakturierung erfolgreich behandelt werden. Durch das gezielte Setzen von kleinen Löchern in der Defektzone kommt es zu Einblutungen aus dem Knochenmark. Blutstammzellen haften an der Stelle der Mikrofrakturierung an.  Daraus entsteht ein sog. Super-Clot. Diese Stammzellen differenzieren zu Faserknorpelzellen und decken den ursprünglichen Effekt.

    Mittlere Defektgrößen mit Veränderungen im Bereich des darunterliegenden Knochens (subchondraler Knochen) können mit einer sog. Osteochondralen autologen Knorpel-Knochen-Transplantation  (OATS) erfolgreich behandelt werden. Dazu werden in minimal-invasiver Technik Knorpel-Knochen-Zylinder aus nicht belasteten Bereichen des (meist) Kniegelenkes gewonnen und in das Defektareal transplantiert.

    Größere Knorpelschäden werden mit einer autologen Knorpeltransplantation (ACT) versorgt. Dazu muss in einem ersten kleinen arthroskopischen Eingriff Knorpelgewebe gewonnen werden, welches zur Anzüchtung in ein Speziallabor geschickt wird. Ca. 6 Wochen später kann der gezüchtete Knorpel in den Defekt im Rahmen einer zweiten arthroskopischen Operation transplantiert werden. In der akuten Heilungsphase (i.a. 6 Wochen muss eine strenge Teilbelastung eingehalten werden). Verletzungsgefährliche Aktivitäten und Kontaktsport müssen 9 Monate nach OP pausiert werden.

    Im Regelfall beträgt die notwendige stationäre Therapie:
    Entnahme: 1 Tag 
    Replantation: 2-4 Tage

  • Meniskusriss und Meniskusschaden

    Das Kniegelenk ist mit zwei scheibenförmigen Menisken ausgestattet. Diese puffern Stöße und verteilen die Lasten auf der Gelenkfläche zwischen Oberschenkel und Unterschenkel. Unter einem Meniskusschaden werden Läsionen der Menisken im Knie verstanden. Dabei handelt es sich zumeist um einen Meniskusriss, eine Meniskusquetschung oder einen degenerativen Meniskusschaden.

    Meniskusrisse gehören zu den häufigsten Knieverletzungen. Sie treten oft bei Sportarten wie Fußball, Tennis oder Handball auf, bei denen das Knie zum Beispiel beim schnellen Stoppen verdreht wird. Solche akuten, verletzungsbedingten Meniskusrisse werden auch traumatische Meniskusrisse genannt. Meist treten sie bei jüngeren Menschen unter 40 Jahren auf.

    Besonderheiten der Therapie: 

    In den meisten Fällen ist eine Rekonstruktion des verletzten Meniskus durch Nähte möglich. Die Operation erfolgt in einer minimal-invasiven, arthroskopischen Technik (Schlüsselloch-Chirurgie). Nur in seltenen Fällen, bei degenerativen Veränderungen des Meniskus ist eine teilweise Entfernung des instabilen Anteils erforderlich. Auch dies wird minimal-invasiv, arthroskopisch durchgeführt.

    Bei Durchführung von einer Meniskusnaht ist in der Regel eine 6 wöchige Teilbelastung notwendig, ansonsten ist ein zügiger Übergang in die Vollbelastung möglich.

    Im Regelfall beträgt die notwendige stationäre Therapie:
    Ambulante Behandlung
    Bei aufwändigen Rekonstruktionen: 1-2 Tage

  • Kreuzbandriss

    Ein teilweiser oder vollständiger Riss des vorderen und/oder hinteren Kreuzbands, das im Kniegelenk den Oberschenkelknochen mit dem Schienbein verbindet, gehört zu den häufigtsen Verletzungen in der Sporttraumatologie. Ursache sind meist Sportunfälle, z. B. beim Fußball, Alpinskisport oder Tennis. Die Verletzung entsteht typischerweise durch Verdrehen des Kniegelenks bei feststehendem Unterschenkel.

    Kreuzbandverletzungen treten häufig in Kombination mit Meniskusverletzungen, Seitenbandrissen und/oder Verletzungen der Kniegelenkskapsel auf. Unbehandelt führen sie zur Instabilität des verletzten Knies, langfristig eventuell zu Meniskusschäden oder Arthrose. Bei jüngeren oder sportlich aktiven Menschen wird deshalb ein gerissenes (insbesondere vorderes) Kreuzband meist ersetzt.

    Besonderheiten der Therapie: 

    Die Operation erfolgt in einer minimal-invasiven, arthroskopischen Technik (Schlüsselloch-Chirurgie). Körpereigene Sehnen werden an der Stelle des hinteren Kreuzbandes im Kniegelenk mit speziellen, z.T. sich resorbierenden (auflösenden) Schrauben fixiert.

    Verletzungsgefährliche Aktivitäten und Kontaktsport müssen 9 Monate nach OP pausiert werden. 

    Im Regelfall beträgt die notwendige stationäre Therapie:
    Verletzungen des vorderen Kreuzbandes: 2-3 Tage
    Verletzungen des hinteren Kreuzbandes: 3-5 Tage

  • Verrenkung der Kniescheibe (Patellaluxation)

    Bei der Verrenkung der Kniescheibe (Knie Luxation) springt die Kniescheibe gewaltsam aus ihrer vorgesehen Gleitbahn heraus. Dabei kommt es zu häufig zu Verletzungen von Bändern, Knorpel und Knochen. Nach einer Kniescheibenluxation schwillt das Kniegelenk meist stark an und ist schmerzhaft.

    Besonderheiten der Therapie: 

    Die Stabilisierung der Kniescheibe erfolgt in  minimal-invasiver Technik durch eine „Fesselungs“-Operation. Dazu wird eine körpereigene Sehne zur Stabilisierung der Kniescheibe zwischen Kniescheibe und Oberschenkelknochen angebracht.

    Verletzungsgefährliche Aktivitäten und Kontaktsport müssen 9 Monate nach OP pausiert werden.

    Im Regelfall beträgt die notwendige stationäre Therapie:
    1-2 Tage

Die operative Behandlung von Knieverletzungen

In unserer spezialisierten Fachabteilung für Sporttraumatologie bieten wir breites Leistungsspektrum an arthroskopischen Operationen des Kniegelenkes. Unseren Schwerpunkt legen wir hierbei auf Kreuzbänder, Meniskus, Knorpelersatz und Kniescheibe.

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  1. Diagnostik & Vorbereitung
  2. Behandlung & Aufenthalt
  3. Therapie & Nachsorge

Diagnostik & Vorbereitung

Zur optimalen Vorbereitung auf Ihre OP untersuchen wir Sie im Vorfeld in unserer Sprechstunde ausführlich, führen ggf. Röntgen-, MRT- oder CT-Untersuchungen durch und besprechen mit Ihnen Ihre Therapieoptionen und planen Ihre weitere Therapie. Im Falle einer notwendigen Knorpelzelltransplantation, stimmen wir uns mit der Tissue-Engineering Firma ab.

Behandlung & Aufenthalt

Sie werden am Tag der OP stationär bei uns aufgenommen und auf ihre Operation vorbereitet. Nach der Operation werden Sie im Aufwachraum überwacht und mit Schmerzmedikamenten versorgt. Anschließend verlegen wir Sie auf die Tagesstation. Auch hier erhalten Sie eine Schmerztherapie und unsere Physiotherapeuten leuten Sie zur korrekten Mobilisierung an. Selbstverständlich verosrgen wie Sie auch mit notwendigen Hilfsmitteln wie Gehstützen oder einer beweglichen Kniegelenkorthese und zeigen Ihnen, wie Sie damit korrekt umgehen. Unser kompetentes Fachpersonal kontrolliert Ihre Operationsnarbe, bespricht mit Ihnen den weiteren Behandlungsplan und Ihre Entlassung.

Therapie & Nachsorge

Auch nach Ihrer Entlassung sind wir für Sie da! Sollten Sie eine ambulante OP haben, kontrollieren wir am ersten Tag nach der Operation Ihre Wunde bei uns in der chirurgischen Ambulanz. Gemeinsam mit Ihnen entwickeln wir einen Behandlungsplan zur ambulanten Physiotherapie.

Weiterführende Informationen

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